Stiftung Preussischer Kulturbesitz Berlin
(für Genealogen und Ortsgeschichtsforscher)
© 9.2001 Klaus-Dieter Kreplin


Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
in Berlin-Dahlem

Inhalt:


Otto Gebhard
Die wichtigsten Quellen für die pommersche Familienforschung im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin - Dahlem
(Pommersche Sippenforschung, Jg.9/1941, S.6-14)
(Teil I; "Fortsetzung folgt"; Kp: mehr nicht erschienen)

Das Thema1 bedarf zunächst weitgehender Einschränkung. Es ist schlechterdings unmöglich, sämtliche in Betracht kommende Bestände des Archivs unter dem obigen Gesichtspunkte durchzumustern und etwa durch Einsichtnahme in die einzelnen Archivalien genaueste Feststellungen über deren Inhalt zu machen. Stichproben, bei den einzelnen Kategorien von Akten angestellt, müssen ausreichen, um allgemeine, der Einzelforschung wegweisende Fingerzeige zu geben. - Dabei wird es sich im wesentlichen um Akten handeln, die aus einer Zeit stammen, für die die Kirchenbücher fehlen oder schon versagen, also vorwiegend aus dem 18. Jahrhundert und weiter zurückliegend. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts ab geben die gewöhnliche benutzten Quellen Aufschluß, in erster Linie Kirchenbücher; aber auch die Familienüberlieferung ist meist von dieser Zeit ab noch lebendig und halbwegs zuverlässig. 1 Bearbeitet an Hand der "Übersicht über die Bestände des Geh. Staatsarchivs zu Berlin-DAhlem, 1. Teil I. Hauptabt. von Ernst Müller und Ernst Posner"; 2. desgl. "2. Teil, II.-IX. Hauptabt. von H.O.Meisner und Georg Winter". Leipzig, bei Hirzel 1934 und 1935. (Mitteilungen aus der Preußischen Archivverwaltung, Heft 24 und 25). Der Anfang des 19. Jahrhunderts brachte nach dem Zusammenbruch des preußischen Staates 1806/07 eine völlige Neuorganisation des Behördenapparates. Anstelle der meist provinziell gegliederten Oberbehörden traten Fachministerien, deren Zuständigkeiten im einzelnen zwar im Laufe von Jahrzehnten abgeändert wurden, die aber doch Registraturen entstehen ließen, von denen uns reichhaltige, lückenlose Aktenbestände überliefert sind. Selbstverständlich geben auch sie familiengeschichtlich wertvolle Aufschlüsse, werden jedoch aus dem oben angegebenen Grunde weniger häufig befragt.

Welcher Art die Vorgänge, die wir den Akten entnehmen, auch sein mögen, stets ist der handelnde oder leidende Mensch der Träger oder der Betroffene von allem Geschehen und offenbart in diesem seine Eigenart, gewährt Einblick in seine persönlichen Verhältnisse. Und selbst dort, wo es sich nicht um ein persönliches Anliegen handelt, sondern um Belange der Gesamtheit, da findet das Schicksal des Einzelnen als eines Gliedes der Gemeinschaft seinen Niederschlag in den Akten. Mit Recht begnügt sich heute der Familienforscher nicht mit den dürren Daten des Kirchenbuches, die zwar das Gerippe geben, dem aber das Blutvolle des Gesamtbildes fehlt, wie es die ganz individuellen Wesenszüge des Vorfahren zeichnen. Nur die Ergebnisse einer umsichtigen Forschung in den Archiven machen es möglich, ein solches Bild von den Ahnen zu entwerfen. Für den pommerschen Familienforscher kommt dafür selbstverständlich in erster Linie die Befragung des Staatsarchivs zu Stettin in Frage. Es steht nicht nur allgemein den Dingen und Geschehnissen näher, sondern vermag auch, besonders bei alteingesessenen Familien, infolge mancherlei Bindungen - Haus- und Grundbesitzer, Inhaber eines öffentlichen Amtes, Mitglied einer irgendwie gearteten Gemeinschaft u. a. - weitgehenderen Aufschluß zu geben als das Preuß. Geh. Staatsarchiv, das soweit Pommern in Betracht kommt, nur die Akten übergeordneter Zentralbehörden aufbewahrt. Manche Feststellungen lassen sich sowohl im Berliner wie im Stettiner Archiv machen. Gibt das Geh. Staatsarchiv dem pommerschen Familienforscher Aufschlüsse, die er im Stettiner Archiv nicht findet? Eine Antwort auf diese Frage muß ich mir versagen; nur jemand, der die Bestände beider Archive bis in die Einzelheiten kennt, könnte es wagen, sie zu geben.

(Ende der Einletung nach Gebhard)



Der Gesamtbestand an Akten im Geheimen Staatsarchiv PK ist in 20 Hauptabteilungen unterteilt.



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